Was erleben die Deutschen während Corona?

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Welche Aktivitäten während Corona waren besonders beliebt? Umfragen unter anderem von Statista zeichnen ein eindeutiges Bild, das zugunsten der verstärkten Mediennutzung in allen Altersgruppen ausfällt.

Veränderte Aktivitäten während Corona: Die Menschen bleiben zu Hause

Wie nicht anders zu erwarten war, haben sich die Aktivitäten während Corona geändert. Die Menschen mussten Alternativen zu den Angeboten finden, die sie sonst wahrgenommen haben. Kinos, Theater, Schwimmbäder und weitere Freizeiteinrichtungen blieben geschlossen. Bars und Diskotheken hatten nicht mehr geöffnet, das Nachtleben lag brach. Was also tun, um sich die Zeit zu vertreiben?

Die meisten Menschen blieben zu Hause und nutzen dort verstärkt die Medien. TV, Streamingdienste und das Smartphone waren die großen Gewinner. Auch zahlreiche seriöse  Casinos ohne Limit konnten sich über eine wachsende Spielerzahl freuen.

Der Besuch in den Thermen in der aktuell weniger aktiven Corona-Phase hat stark zugenommen, was schon allein an den Suchanfragen im Internet erkennbar ist. ( Foto: Adobe Stock - Kzenon )

Der Besuch in den Thermen in der aktuell weniger aktiven Corona-Phase hat stark zugenommen, was schon allein an den Suchanfragen im Internet erkennbar ist. ( Foto: Adobe Stock – Kzenon )

Die Aktivitäten während Corona im Vergleich

Ein Vergleich der Aktivitäten während Corona erweist sich als durchaus spannend. Rund 58 Prozent der in einer Umfrage Befragten gaben an, dass sie im ersten Coronajahr vor allem Serien und Filme streamten bzw. die zugehörigen Dienste deutlich stärker nutzten. Auch aufgeschobene Dinge wurden endlich erledigt, etwa 41 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zu Hause mehr Sport trieben.

Die Schließung der Fitnessstudios trug dazu bei, dass sportlich veranlagte Menschen oder solche, die aus gesundheitlichen Gründen Sport treiben mussten, Alternativen brauchten. Hier kamen neue Angebote für das Onlinetraining auf den Markt, zahlreiche Anbieter schossen wie Pilze aus dem Boden. Die Menschen konnten nun vor dem heimischen TV eine Gymnastikmatte ausbreiten und die dargestellten Übungen nachturnen.

Auch wenn das bereits zuvor möglich war, verzeichneten die diversen Anbieter doch erstaunliche Zuwächse. Ebenfalls stark nachgefragt waren neue Aufgaben in den Bereichen Heimwerken, Renovieren und Hobby (Quelle: statista.de).

Eine weitere Umfrage wurde ein Jahr später (2021) durchgeführt und ergab interessante Ergebnisse. Auch hier waren es immer noch die Streaming-Dienste, die stark nachgefragt waren. Die Menschen hatten sich jedoch neu sortiert und legten den Fokus nun auf die Weiterbildung sowie noch stärker auf die eigene Gesundheit. Die berufliche Entwicklung wurde über Online-Seminare verfolgt, die von zu Hause aus wahrgenommen werden können.

Waren es zu Beginn der Pandemie nur 24 Prozent, die derartige Kursangebote nutzten, waren es im Sommer 2021 schon 56 Prozent der Befragten. Auch die Zahl derer, die sich häufiger als vor der Pandemie an der frischen Luft bewegten, war stark gestiegen. Noch im März 2020 waren es 20 Prozent der Befragten, die angaben, häufiger draußen zu sein. Im Sommer 2021 waren es schon 35 Prozent, wobei die Einschränkung der Jahreszeit, zu der die Befragung stattfand, sicherlich im Ergebnis zu berücksichtigen ist.

 Die meisten Menschen blieben zu Hause und nutzen dort verstärkt die Medien. TV, Streamingdienste und das Smartphone waren die großen Gewinner. ( Foto: Adobe Stock - Drobot Dean )

Die meisten Menschen blieben zu Hause und nutzen dort verstärkt die Medien. TV, Streamingdienste und das Smartphone waren die großen Gewinner. ( Foto: Adobe Stock – Drobot Dean )

Einzelne Aktivitäten während Corona wurden bevorzugt

Die Aktivitäten während Corona haben sich verändert, was nicht nur für Deutschland gilt. Auch in anderen Ländern wie Österreich oder Frankreich konnten veränderte Freizeitgestaltungen wahrgenommen werden. Der Trend ging überall zu zahlreichen Ausflügen in die freie Natur, wobei vor allem kleinere Menschengruppen unterwegs waren.

Meist wurden nur gemeinsame Aktivitäten mit der Familie unternommen. Spazieren, Radfahren und Wandern waren dabei die absoluten Spitzenreiter bei den Aktivitäten an der frischen Luft. Wer nach Aktivitäten während Corona im Haus suchte, blieb häufig beim Kochen und Backen, beim Basteln, Heimwerken und Renovieren oder Dekorieren hängen.

Die beliebtesten Aktivitäten während Corona

Wie bereits erwähnt wurde, waren Streaming-Dienste große Gewinner während der Coronazeit. Allerdings wird sich deren Vorsprung in 2022 wieder deutlich relativieren, wenn die Menschen all das nachholen wollen, was sie in den beiden Jahren zuvor vor dem Fernseher sitzend verpasst haben.

Kein Streaming-Dienst kann mit dem Erlebnis im Kino oder Theater mithalten, keine im TV gezeigte Veranstaltung mit dem Besuch einer Sehenswürdigkeit oder der Teilnahme am Nachtleben. Es bleibt daher spannend, wie die Nutzungszahlen der Streaming-Dienstleister für 2022 ausfallen werden.

Weitere Aktivitäten während Corona im Überblick:

  • Besuch in Thermen

    Die Thermen konnten bei den Aktivitäten während Corona nicht punkten, waren sie doch bis auf wenige Ausnahmen, die für Gesundheitsbehandlungen offengeblieben waren, geschlossen. Der Besuch in den Thermen in der aktuell weniger aktiven Corona-Phase hat stark zugenommen, was schon allein an den Suchanfragen im Internet erkennbar ist. Die Zahl der entsprechenden Anfragen ist um rund 50 Prozent gestiegen.

  • Kochen und Backen

    Viele Aktivitäten während Corona ließen vermuten, dass man sich ganz neu auf die Familie und auf das Zuhause besonnen hatte. Da war es nicht verwunderlich, dass das Kochen und Backen neu in den Fokus gerückt war. Als es nicht mehr an Zucker und Mehl in den Supermärkten mangelte (und die Hamsterzeit endlich vorbei war!), konnten neue Rezepte ausprobiert und an der Familie getestet werden. Nicht wenige Hobbybäcker und Freizeitköche haben dabei entdeckt, dass sie durchaus das Zeug dazu haben, ganz passable Mahlzeiten auf den Tisch zu zaubern.

  • Selbst ist der Mann/die Frau

    Handwerker waren Mangelware oder lehnten Aufträge direkt ab. Auch diejenigen, die bisher weniger mit dem Heimwerken zu tun hatten, besannen sich auf ihre handwerklichen Künste und fanden nicht selten Spaß daran. Der Trend zum Do it yourself dürfte durchaus Bestand haben. Die Suchanfragen im Internet verdoppeln sich beinahe und es ist zu erwarten, dass der eine oder andere Hobby-Heimwerker auch weiterhin aktiv sein wird.

    Der Trend zum Do it yourself dürfte durchaus Bestand haben. ( Foto: Adobe Stock - Monkey Business )

    Der Trend zum Do it yourself dürfte durchaus Bestand haben. ( Foto: Adobe Stock – Monkey Business )

  • Bücher als neu entdeckte Leidenschaft

    Bücher wurden während des Lockdowns nicht im Buchladen gekauft, sondern online. Dafür aber in deutlich größeren Mengen als zuvor! Das Lesen als Hobby wurde neu entdeckt oder wiedergefunden. Gewinner sind die Online-Buchhändler sowie die Bücherläden, die auch einen Lieferservice anbieten konnten. Das Umsatzplus der Branche beträgt rund 3,2 Prozent.

  • Gesellschaftsspiele wieder hoch im Kurs

    Zu den beliebtesten Aktivitäten während Corona zählten auch Gesellschaftsspiele. Partys durften nicht stattfinden bzw. wurden nur in kleinem Rahmen abgehalten. Nun kamen Gesellschaftsspiele an die Reihe, die innerhalb der Familie oder nur mit wenigen Freunden gespielt wurden. Sie waren gefragt wie nie und in der Lage, das soziale Miteinander neu zu beleben. Die Zahl der Suchanfragen zu Gesellschaftsspielen wurde um mehr als 170 Prozent gesteigert.

  • Radeln, wandern und viel mehr

    Die Natur lockte stark wie nie und so begaben sich deutlich mehr Menschen als vor der Pandemie zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg, um die Landschaften zu erkunden. So mancher entdeckte dabei neue Wege und Regionen innerhalb des Landes, die bis dato noch unbekannt waren. Die Nachfrage an Fahrrädern schoss durch die Decke und viele Händler beklagten Lieferschwierigkeiten. Die Wartezeiten waren lang. Vor allem E-Bikes waren gefragt (und sind es immer noch), denn mit ihnen ließen sich auch lange Wegstrecken und Radwandertouren spielend meistern.

    Die Natur lockte stark wie nie und so begaben sich deutlich mehr Menschen als vor der Pandemie zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg, um die Landschaften zu erkunden. ( Foto: Adobe Stock - Kzenon )

    Die Natur lockte stark wie nie und so begaben sich deutlich mehr Menschen als vor der Pandemie zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg, um die Landschaften zu erkunden. ( Foto: Adobe Stock – Kzenon )

  • Podcasts und Hörbücher

    Wer in der Coronazeit nach Tipps für die Freizeitgestaltung suchte, wurde fast immer mit Vorschlägen rund um Podcasts und neue Hörbücher beglückt. Digitale Sendungen zum Zuhören sind dabei keine Neuheit, doch den richtigen Erfolg konnten sie bisher nicht einfahren. Erst nach Beginn der Pandemie besannen sich plötzlich zahlreiche Menschen darauf, diese Zuhörsendungen zu konsumieren.

    Der Anbieter von Hörbüchern und Podcasts Audible gibt an, dass die Zahl der Nutzer von 2018 bis 2021 um rund acht Millionen gestiegen ist. Dies erklärt auch die verstärkte Nutzung von Smartphones, denn diese dienen als modernes Abspielgerät und haben den iPod abgelöst. Vor allem Bildungsangebote stehen derzeit im Fokus, wobei es um die Vermittlung speziellen Fachwissens oder auch um Themen rund um die Allgemeinbildung geht.

Fazit

Viele der genannten Aktivitäten werden auch weiterhin verfolgt werden, denn sie haben sich als persönliche Bereicherung für die Menschen erwiesen. Vor allem dann, wenn das Gefühl, etwas nachholen zu müssen, abebbt, werden die Aktivitäten mit der Familie sowie die Online-Weiterbildungsangebote immer noch stärker genutzt werden als vor der Pandemie.

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