Massentourismus: Ursachen, Folgen sowie Vor- und Nachteile

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Mit „Massentourismus“ ist der Tourismus gemeint, der mit großen Besucherströmen und dem oft negativen Verhalten vieler Touristen einhergeht. Ökologische und gesellschaftliche Schäden werden damit verbunden.

Die Ursachen des Massentourismus

Werden aus wenigen Besuchern einer Region viele, ist schnell vom Massentourismus die Rede. Dabei geht es aber nicht nur um die Menge der Menschen, die einen Ort besuchen, sondern auch um die damit verbundenen Schäden an der regionalen Ökologie sowie den jeweiligen gesellschaftlichen Strukturen. Dabei ist der „Übertourismus“ kein Phänomen der Neuzeit, sondern er begann bereits nach dem Zweiten Weltkrieg. Hier kam es zum Auftreten der sogenannten Boomfaktoren in Wirtschaft und Gesellschaft. Damit wiederum war der Wunsch nach neuen Reisezielen und der Entdeckung anderer Regionen verbunden. Auch heute noch gibt es den Tourismus, der unter anderem in einem gewachsenen Wohlstand sowie niedrigen Flugkosten begründet ist.

Daneben kommen noch diese Ursachen infrage:

  • mehr Freizeit, weniger Verpflichtungen der Menschen
  • wachsende Motorisierung, mehr individuelle Freiheit
  • globale Vernetzung
  • andere Prioritäten (Nutzen des vorhandenen Geldes statt Vorsorge)

Die Folgen des Massentourismus

Die Auswirkungen sind auf vielerlei Ebenen erkennbar. Unter anderem ist die Umwelt betroffen, denn neben dem erhöhten CO2-Ausstoß durch verstärkte Flugreisen und individuelle Fahrten wird das Müllaufkommen in den Tourismusregionen deutlich größer. Davon betroffen sind Pflanzen und Tiere gleichermaßen. Teilweise werden Flächen für die touristische Nutzung umgewidmet, ehemalige Brachflächen und Wälder werden beseitigt. Die Bodenversiegelung nimmt zu, damit verbunden ist ein weiteres Absinken des Grundwasserspiegels.

In den Tourismusländern wird die lokale Bevölkerung verändert, allerdings nicht zum Positiven. Viele Gelder aus den Tourismuseinnahmen verbleiben an anderen Stellen und kommen den Menschen vor Ort nicht zugute. Diese werden aber in Sprache, Kultur und Lebensweise durch die Besucher beeinflusst.

Insgesamt bleibt zu bemerken, dass vor allem große Konzerne an den Gewinnen beteiligt sind, die durch den Massentourismus eingenommen werden. Einem Beispiel dafür sind Fast-Food-Ketten: Auch wenn Touristen gern fremde Kulturen kennenlernen wollen, legen sie doch häufig wert darauf, in bekannten Restaurants zu essen und die gewohnten Speisen zu genießen. Die ortsüblichen Kleinrestaurants können das nicht bieten, große Fast-Food-Ketten bauen daher auch in abgelegenen Regionen Filialen auf.

Video: Ansturm auf die Alpen – Massentourismus am Berg | WDR Doku

Video: Kampf gegen den Massentourismus in Venedig

Vor- und Nachteile des Massentourismus

Einer der größten Vorteile besteht in den niedrigen Preisen.

Die Angebote können aufgrund der gebuchten Mengen günstig gemacht werden, die beteiligten Unternehmen nehmen dennoch genügend Geld ein.

Das Freizeitangebot ist abwechslungsreich, da möglichst allen Besuchern etwas Passendes geboten werden soll. Oft kann auf landestypische Sprachkenntnisse verzichtet werden.

Weitaus umfassender als die Vorteile sind die mit dem Massentourismus verbundenen Nachteile:

  • hohe Belastung der Ressourcen am Urlaubsort
  • hohe Umweltverschmutzung
  • Beitrag zum Klimawandel durch Emissionen
  • Zerstörung von Landschaft und Kultur vor Ort
  • Ausbeutung der Menschen und Natur im Urlaubsland
  • Einnahmen kommen meist großen Konzernen zugute
  • keine individuellen Erlebnisse möglich
  • oft nur Saisonarbeit für Arbeitskräfte vor Ort, daher ebenso saisonale Arbeitslosigkeit

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