APAC Region: Definition, Vorteile, Nachteile und warum Asien wirtschaftlich immer stärker wird

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APAC Region: Definition, Vorteile, Nachteile und warum Asien wirtschaftlich immer stärker wird

„APAC“ steht für den Raum „Asien-Pazifik“ und umfasst verschiedene Regionen: Asien, Australien und Ozeanien sowie die Länder Nord- und Südamerikas, die an der Ostküste des Pazifik liegen.
Die internationale Industrie strukturiert die Märkte nach geostrategischen Regionen, die den festgelegten wirtschaftlichen Gebieten entsprechen. Diese geografischen Aufteilungen sind entscheidend für die Geschäftsausrichtung und Marktanalyse großer Unternehmen.
Beispielsweise steht APAC für den asiatisch-pazifischen Raum, der eine bedeutende Rolle in der globalen Wirtschaft spielt und eine Vielzahl von Ländern in Asien und im Pazifikraum umfasst. EMEA hingegen umfasst Europa, den Nahen Osten und Afrika, was eine breite Palette von Ländern und kulturellen Einflüssen einschließt. Schließlich repräsentiert „The Americas“ die beiden Kontinente Nord- und Südamerika, die eine Vielzahl von Märkten und Wirtschaftssystemen beherbergen.
Diese regionalen Unterteilungen ermöglichen es Unternehmen, ihre Geschäftsstrategien auf die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten jeder Region abzustimmen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der globalen Wirtschaft und tragen dazu bei, den internationalen Handel und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern und Kulturen zu fördern.
Definition: APAC RegionDie Gründung der APEC und ihre EntwicklungErfolgreiche Ansprache asiatischer Kunden durch europäische TourenanbieterDie bedeutendsten und lukrativsten Märkte in der APAC-RegionStrategien für erfolgreiches Digital Marketing in der APAC-Region

Definition: APAC Region

East Asia“ mit China und Japan gehört nicht allein zur APAC Region, denn diese umfasst noch weitaus mehr Länder und Wirtschaftsregionen. Südostasien wird ebenfalls hinzugerechnet, Südasien jedoch nicht immer. Grund dafür ist, dass Indien nicht am Pazifik liegt, sondern eben am Indischen Ozean. Teilweise wird auch der Ferne Osten Russlands zu dieser Wirtschaftsregion gezählt. Hintergrund ist, dass die Welt in insgesamt drei Wirtschaftsräume geteilt wurde. Diese Zentren wirtschaftlichen Handelns wurden danach in einzelne Regionen zerschlagen, denen wiederum die Länder zugeteilt wurden. Neben APAC gibt es auch Nord- und Südamerika als regionale Einteilung sowie EMEA (Europe, Middle East und Africa). Asia Pacific und East Asia werden als Begriffe oft synonym verwendet, die Wirtschaftswissenschaften nehmen hierbei APAC Region unterschiedliche Einteilungen vor. Eine genaue geografische Einteilung liegt nicht vor bzw. ist immer noch umstritten.


Vorteile der APAC Region

Der asiatisch-pazifische Wirtschaftsraum konnte in den vergangenen Jahrzehnten ein hohes weltwirtschaftliches Gewicht erlangen und zeigt mit einer hohen Dynamik.

Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass Asien schon 2050 wenigstens die Hälfte des weltweiten BIP ausmachen wird. Auch innerhalb Deutschlands zeigt sich die Bedeutung von APAC: Der wichtige Exportpartner taucht mit einem Anteil von ca. 15 Prozent in 2021 in den Statistiken auf.

Die Länder Asiens gelten damit als wichtige Absatz- und Beschaffungsmärkte für Deutschland.

Darüber hinaus blickt die Länder des APAC-Raums auf diese Vorteile bei einer Zusammenarbeit:

  • niedrige Löhne bei der Produktion
  • geringe Umweltauflagen
  • schwache Sicherheitsbestimmungen
  • durch Ausweichen auf asiatische Produktion wird der Konkurrenzdruck geringer
  • niedrigschwellige behördliche Auflagen, daher Ersparnis von Zeit und Geld
Nachteile dieser Region
Für die Handels- und Wirtschaftspartner gerade aus Europa ist APAC finanziell interessant, denn die oft schlecht ausgebildeten Arbeiter sind dort für einen Bruchteil der Löhne aus europäischen Ländern tätig.
Doch APAC hat auch Nachteile: Ausbeutung der Arbeiter, die unter schlechten Sicherheitsbedingungen arbeiten müssen und oft gesundheitliche Schäden davontragen sowie eine hohe Umweltbelastung gelten hier als normal.
Auch die folgenden Nachteile zeigen sich:
  • Freihandelszone zwar geplant, aber immer noch nicht umgesetzt
  • keine oder nur wenige Förderungen für kleine und mittlere Unternehmen
  • schwierig umzusetzende Investitionsplanungen u. a. durch erschwerte Bedingungen für Firmengründungen und Visa für Arbeitskräfte (z. B. in Thailand)
  • Probleme durch Terrorismus

Die Gründung der APEC und ihre Entwicklung
1989 gründeten – auf Initiative von Australien, Japan und den USA – zwölf Länder die APEC.
In den ersten Jahren kamen nur hochrangige Ministeriumsvertreter zu den jährlichen Treffen; seit 1993 treffen sich die Regierungschefs der Mitgliedsstaaten.
Diese Treffen heißen „Leaders‘ Meetings“ und nicht wie sonst üblich „summit“ (Gipfel).
1989 gründeten – auf Initiative von Australien, Japan und den USA – zwölf Länder die APEC. (Foto: AdobeStock - Dana S) 1989 gründeten – auf Initiative von Australien, Japan und den USA – zwölf Länder die APEC. (Foto: AdobeStock – Dana S)
Auf APEC-Ebene wurden und werden zahlreiche politische – nicht nur wirtschaftspolitische – Themen diskutiert, z. B. Zukunftstechnologien, Bildung, Frauen, Jugend und die Bekämpfung des internationalen Terrorismus.
1994 wurde in Bogor, Indonesien, das Ziel der Errichtung einer Freihandelszone im asiatisch-pazifischen Raum für die Industrienationen bis 2010 und für die Entwicklungsländer bis 2020 entworfen.
Zur Förderung dieses Zieles erarbeiteten die Mitgliedstaaten nationale Aktionspläne.
Eine Überprüfung der Ergebnisse findet in Form jährlicher Fortschrittsberichte auf den Gipfeltreffen statt.
Von 1997 an wurden zehn Jahre lang keine neuen Mitglieder aufgenommen. Dieser Zeitraum war für die Konsolidierung der Zusammenarbeit gedacht.

Video: Gipfel in Bangkok: APEC-Staaten verurteilen Ukraine-Krieg


Tabelle Mitgliedsstaaten: Beitrittsjahr
Mitgliedsstaaten der APEC Beitrittsjahre im Überblick
 Australien
1989
 Brunei
1989
 Kanada
1989
 Indonesien
1989
 Japan
1989
 Südkorea
1989
 Malaysia
1989
 Neuseeland
1989
 Philippinen
1989
 Singapur
1989
 Thailand
1989
 Vereinigte Staaten
1989
 Chinesisches Taipei
1991
 Hongkong
1991 (1997)
Ein Land zwei Systeme Volksrepublik China
 Volksrepublik China
1991
 Mexiko
1993
 Papua-Neuguinea
1993
 Chile
1994
 Peru
1998
 Russland
1998
 Vietnam
1998

Erfolgreiche Ansprache asiatischer Kunden durch europäische Tourenanbieter

Es besteht kein Zweifel daran, dass der asiatische Markt für Anbieter von Touren und Aktivitäten in Europa ein enormes Potenzial bietet.

Die Frage lautet jedoch: Wie können wir diese Zielgruppe aus Asien am effektivsten ansprechen? Tatsächlich wählen etwa 15 Prozent aller asiatischen Touristen Europa als ihr bevorzugtes Reiseziel, womit Europa noch vor den USA und Südamerika die Spitzenposition einnimmt.

Beeindruckend ist auch die Tatsache, dass allein im Jahr 2020 mehr als 120 Millionen Chinesen die Welt bereisen werden.

Dies führt zu erheblichen Umsätzen in der Tourismusbranche, die im Jahr 2020 voraussichtlich mehr als 340 Milliarden US-Dollar erreichen werden.

Die Erschließung dieses riesigen asiatischen Marktes erfordert jedoch eine strategische Herangehensweise.

Hier sind einige Schritte und Überlegungen, die Anbieter von Touren und Aktivitäten in Europa berücksichtigen sollten, um asiatische Kunden erfolgreich anzusprechen:
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Video: Joe Biden und Xi Jinping beim APEC-Gipfel am 15.11.23

  • Kulturelles Verständnis: Es ist entscheidend, die kulturellen Unterschiede und Präferenzen der asiatischen Zielgruppe zu verstehen. Dies umfasst nicht nur die Sprache, sondern auch die Vorlieben bei der Reiseplanung, den Erwartungen an Service und Gastfreundschaft sowie kulturelle Sensibilität.
  • Digitale Präsenz: Eine starke Online-Präsenz ist von entscheidender Bedeutung. Asiatische Reisende nutzen häufig mobile Apps und Social Media, um ihre Reisen zu planen und Erfahrungen zu teilen. Eine benutzerfreundliche, mehrsprachige Website und Präsenz auf relevanten sozialen Plattformen sind unerlässlich.
  • Kooperationen und Partnerschaften: Die Zusammenarbeit mit asiatischen Reiseveranstaltern, Reisebüros und Online-Plattformen kann den Zugang zu diesem Markt erleichtern. Durch strategische Partnerschaften können Anbieter ihre Reichweite und Sichtbarkeit erhöhen.
  • Angebot anpassen: Es ist wichtig, Touren und Aktivitäten anzubieten, die den Interessen und Vorlieben asiatischer Reisender entsprechen. Dies kann die Einbeziehung kultureller Elemente, gastronomischer Erlebnisse oder anderer spezifischer Attraktionen beinhalten.
  • Mehrsprachiger Support: Bieten Sie mehrsprachigen Kundensupport und Informationen an, um die Bedürfnisse asiatischer Kunden zu erfüllen. Dies umfasst nicht nur die Website, sondern auch die Kommunikation während der Reise.
  • Qualitätsstandards beibehalten: Trotz der hohen Nachfrage sollte die Qualität der Dienstleistungen beibehalten werden. Ein positives Erlebnis wird dazu beitragen, positive Bewertungen und Mundpropaganda zu generieren.

Die Erschließung des asiatischen Marktes erfordert Zeit, Ressourcen und eine gezielte Strategie. Doch angesichts des enormen Potenzials und des wachsenden Interesses der asiatischen Touristen an Europa ist dies eine Investition, die sich langfristig auszahlen kann.

Die bedeutendsten und lukrativsten Märkte in der APAC-Region

Mit etwa 1.439,3 Millionen Einwohnern ist der chinesische Markt zweifellos der größte nationale Markt in der Asien-Pazifik-Region. China verzeichnet auch mit etwa 854 Millionen Internetnutzern die weltweit größte Online-Gemeinschaft, was enorme Möglichkeiten für digitale Unternehmen bietet. Dennoch ist der chinesische Markt aufgrund hoher Barrieren wie der Großen Firewall von China einer der anspruchsvollsten für den Markteintritt.

Japan, mit seinen 126 Millionen Einwohnern, von denen etwa 94% das Internet nutzen, bietet ebenfalls eine äußerst attraktive Plattform für viele europäische Unternehmen. Im Gegensatz zu China sind in Japan westliche Plattformen wie Google, YouTube und Facebook weit verbreitet und beliebt. Dennoch erfordert der japanische Markt aufgrund seiner verschiedenen Schriftsysteme und regionalen Nutzerverhalten eine spezifische Anpassung.

Immer mehr westliche Unternehmen erkennen auch das Potenzial des südkoreanischen Marktes. Mit einer Bevölkerung von etwa 51,3 Millionen und 49,2 Millionen Internetnutzern verzeichnet Korea eine außergewöhnlich hohe Online-Durchdringungsrate. Während westliche Plattformen wie Google, YouTube und Facebook in Korea präsent sind, dominieren landesspezifische Plattformen wie Naver, Daum und Kakao Talk den Markt, ähnlich wie in China.

Strategien für erfolgreiches Digital Marketing in der APAC-Region

Die digitale Landschaft in Asien unterscheidet sich erheblich von den europäischen Internetriesen. Die Erwartungen und Verhaltensweisen der Nutzer sind anders, und oft dominieren lokale Internetunternehmen den Markt und den digitalen Alltag von Milliarden von Menschen.

Obwohl die Länder häufig unter dem Begriff APAC zusammengefasst werden, sind die Kundenbedürfnisse, -gewohnheiten, -sprachen und -kulturen in der Region so unterschiedlich, dass erfolgreiche Strategien und Kampagnen spezifische Ansätze erfordern. Selbst die führenden Internetunternehmen, die die nationalen Märkte dominieren, unterscheiden sich stark. Beispielsweise ist in China WeChat die wichtigste App für alles, während sie in Südkorea kaum genutzt wird. Daher können Strategien nicht einfach von einem APAC-Land ins andere übertragen werden, sondern müssen landes- und kulturspezifisch lokalisiert werden.

Bevor Sie in den Markt jedes Landes einsteigen, sollten Sie sich daher gründlich mit den lokalen Gegebenheiten vertraut machen. Recherchieren Sie genau, welche Plattformen für Sie und Ihre Kunden relevant sind und wie Sie diese am besten ansprechen können. Berücksichtigen Sie auch mögliche technische Hürden wie die Große Chinesische Firewall oder spezifische Anforderungen der Online-Plattformen.

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